Das Lachen erstarb sofort, als der Waldläufer seinen Namen sowie den barschen Befehl der Amazone hörte. Die Stimme von Foxane ließ auch Jouren verstummen, die schnell in der Höhle verschwand. Omando gab Foxane ein Zeichen und ging zu den Baumstämmen rüber. Schon auf dem Weg dorthin, fühlte er die aufsteigende Müdigkeit in seinen Knochen. Bis jetzt war es ein sehr ereignisreicher Tag und dieser blöde Nebel hatte ihn ein wenig geschwächt.
So setzte er sich auf einen der Baumstämme und reihte alle anderen vor sich auf. In seinem Werkzeugbeutel wühlte er nach etwas zum Schleifen und fand den alten Hobel. Als er ihn in die Hand nahm, dachte er an seinen Ziehvater. Das letzte Mal als der Hobel benutzt wurde, hatten die beiden ein kleines Boot für den Fischfang gezimmert.
Als er so beim Hobeln war, blickte er zu Kavita, die sich etwas abseits von ihm befand. Eine tolle und klasse Maid. Und wo war dieser Pero, der die Zauberin angebaggert hatte? Omando hatte ihn schon eine Weile nicht mehr gesehen. Irgendwie war dieser Typ komisch, ja unsympathisch. Gerne hätte er mit Kavita ein paar Worte gewechselt, um seine Müdigkeit zu bekämpfen. Doch sie schien etwas abwesend zu sein und er wollte nicht stören. Von seinem Alten wusste er noch, dass Menschen, die Zauberkräfte besaßen, viel Ruhe und Zeit brauchten, um sich wieder aufzuladen oder so. Also hobelte er fleißig weiter. Einen Stamm nach dem anderen.
Omando pausierte kurz und legte seinen rechten Arm zum Ausruhen auf einen der Stämme. Aus den Augenwinkeln sah er, dass etwas Kleines neben ihm flatterte und auf dem Stamm neben seinem Arm landete. Es war ein kleiner Schmetterling! Der Waldläufer verhielt sich ganz still und guckte gebannt auf das zarte Tier. Für ihn war es fast ein Wunder nach der endlosen Zeit so etwas Schönes endlich wiederzusehen. Der kleine Schmetterling war zwar nicht einer der farbenprächtigsten, doch das helle Gelb der Flügel mit den tiefschwarz gezackten Punkten darauf entzückte ihn heftig. Der kleine Flieger tastete eifrig mit seinen Fühlern die Stammoberfläche ab. Om grinste und dachte: Der prüft meine tolle Hobelarbeit. Als ob der Schmetterling das gehört hätte, erhob er sich sanft in die Höhe, kreiste einmal vor Om und flog ohne Eile davon.
Und er ist zufrieden mit deiner Arbeit, tönte Ton nach langer Stummheit. Richtig gute Arbeit und jetzt ist Schluss damit.
Der Waldläufer rollte alle Baumstämme, die jetzt eindeutig als Schemel erkennbar waren, neben den Höhleneingang. Sollte doch jeder seinen Schemel selbst auswählen und in die Höhle rollen. Er hatte jedenfalls keine Lust in die Dunkelheit der Mine einzutauchen, solange die Fackeln noch nicht brannten.